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Klanginstallation zu der professionellen Theaterproduktion Hikikomori.

Die Richard Fehrenbach Gewerbeschule ist die einzige berufliche Schule in Freiburg, die einen Theater und Literaturkurs anbietet. Deshalb waren sie sehr daran interessiert, an den Proben einer professionellen Theaterinszenierung und einem begleitenden JugendKunstProjekt teilzunehmen.

Da die Schüler der RFG technisch interessiert sind, hieß unser Angebot, eine begehbare Klanginstallation zu entwickeln und zu bauen, die dem Besucher das Gefühl von Nähe und gleichzeitiger Distanz vermittelt.

Sechs Schüler und eine Schülerin meldeten sich daraufhin an. An acht Terminen à drei Stunden trafen sie sich mit dem Audiokünstler Ephraim Wegner in der Projektwerkstatt Kubus³.Das Theaterstück hatten sie bereits in der Schule gelesen und besprochen, Textpassagen die sie besonders spannend fanden hatten sie bereits sprachtechnisch geprobt.

An den ersten Terminen bekamen sie eine kurze Einführung in die Welt der Medienkunst und einen Crash Kurs in Datenstrom orientierter Programmierung mittels der Software Pure Data. Ein digitaler Sample Player wurde von ihnen kreiert.

Die von ihnen ausgewählten Texte wurden aufgenommen, geschnitten und bearbeitet, Kabellängen von Interface zu Lautsprecher wurden vermessen und die für das „Motiontracking“ benötigten Felder definiert. Die Raummaße des Präsentationsortes in der Schule wurden in den Kubus Raum übertragen, die Installation wurde konzipiert.

Nun hatten sie die Player, die Sprachaufnahmen und exakte Maße. Was noch fehlte war die GEM Abstraktion für das Erfassen von Bewegung, also wurde diese programmiert. Die letzten beiden Tage vor der Präsentation verlöteten die Jugendlichen Lautsprecher, Verstärker und Verbindung zum Mehrkanal Interface, bauten alles auf und machten erste Gehversuche in der Installation um die Schwellwerte, der in den Feldern zu erkennenden Pixelabweichungen, einzustellen.

Die in den Kubus Räumen ausprobierte Klanginstallation wurde am Tag der Theateraufführung im Vorraum des Vortragssaales in der Schule installiert. Abends war der Höhepunkt des Projekts: die Präsentation vor und besonders mit dem Publikum, da es sich ja um eine interaktive Klanginstallation handelte. Aus mehreren Lautsprechern, die auf dem Boden lagen, hörte man Textzitate aus dem Theaterstück Hikikomori. Je nachdem wie das Publikum zwischen den Lautsprechern umherging, waren mehrere oder weniger Stimmen zu hören.

Die Jugendlichen filmten die Begehung der Installation. Obwohl sie zur Vernissage ihre Idee vorgestellt hatten waren sie waren sehr gespannt ob diese funktionieren würde. Würden die Zuhörer bemerken dass sie selber Teil der Installation sind?

Die Präsentation funktionierte, das Publikum war zuerst verwirrt und schließlich amüsiert. Die Sätze und Texte widerholten sich in der anschließenden Theateraufführung und vermittelten somit bereits im Vorfeld eine Stimmung von technisierter Welt und sozialer Ausgrenzung.

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