Alles Gute, Graham Smith!
Die Kulturelle Bildung in Freiburg verliert eine treibend Kraft: Graham Smith, Tänzer, Choreograph und seit 2012 für den Jungen Tanz am Theater Freiburg verantwortlich, verlässt in wenigen Wochen die Stadt.
Auf der Suche nach neuen Produktionsformen, wagte er sich immer wieder mit voller Energie ins Ungewisse: Von 2006 bis 2011 war er Mitgründer von pvc – Tanz Freiburg Heidelberg und des »Finkenschlags« im Freiburger Stadtteil Haslach. In diesem Rahmen konzeptioniert und leitet er das Projekt »Learning by moving«. Zusammen mit Maria Pires gründet und leitet er die »School of Life and Dance«, eine offene Tanzgruppe am Theater Freiburg. Wer die minutenlangen Standing Ovations nach »Passion«, der fulminant getanzten Katharsis mit über 200 Beteiligten im Großen Haus verpasst hat, kann den allerletzten Auftritt der School of Life and Dance in dem Tanzstück »Ein Körper, tausend Stimmen« am Samstag, 19. Juli, um 17 Uhr auf dem Parkplatz E-Werk bewundern.
2020 erhalten Maria Pires und Graham Smith den erstmals in der Sparte »Darstellende Kunst« vergebenen Reinhold-Schneider-Preis der Stadt Freiburg. Die Jury würdigt insbesondere das Engagement der beiden Tänzer*innen und Choreograph*innen in ihrer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Stadtteile und Herkünfte. Ihr kreativer Blick sei im besten Sinne stadtumfassend und inkludierend, divers und zugleich persönlich. Ihre vorbildliche kulturelle Bildungsarbeit verdanke sich der exzellenten künstlerischen Qualität des konzeptionell eng kooperierenden Paares.
Wer sich ihre Arbeit vor Augen führen möchte, dem sei »Platzen« empfohlen, ein eindrucksvoller Film über ein Tanztheaterprojekt von Stadttheater Freiburg und Vigeliusschule II in 2016 vom Freiburger Filmemacher Jakob Reinhart: „Der Choreograph Graham Smith bringt mit seinen Schulprojekten Licht in ein dunkles Eck unserer Gesellschaft. Dort, wo wir nicht so gerne hinschauen. Gleichzeitig sind seine Projekte eine Begegnung auf Augenhöhe, geprägt von Respekt und Verständnis. So bieten sie für diese Kinder eine Hand aus der Mitte der Gesellschaft, die sie sonst nicht gereicht bekommen.“
Freiburg wird Deine Hand vermissen – alles Gute, Graham Smith!

